Diesmal ist der folgende Blogeintrag nicht
von mir;) Heute gibt es einen Bericht von meinem Bruder Jannik
Ramminger über sein aufregendes Jahr in Tansania. Also an alle die
ihn kennen oder die daran interessiert sind..... einfach durchlesen!
:) Wenn euch der Bericht gefällt und ihr noch mehr wissen wollt, dann
lasst es mich wissen. Ihr könnt euch gerne bei mir in Facebook
melden. Vielleicht gibt es ja dann nochmal einen Blogeintrag :)
Viel Spaß beim Lesen!
Ronja
Viel Spaß beim Lesen!
Ronja
Ein Jahr in Tansania. Mein
Jahr in Tansania.
Hallo zusammen. Ich habe
an dem staatlich geförderten Freiwilligendienst „weltwärts“
teilgenommen. Mit dem sogenannten „Internationalem Evangelischen
Freiwilligendienst“, kurz IEF, bin ich über „Mission EineWelt“
(www.mission-einewelt.de)
aus Neuendettelsau bei Nürnberg für ein Jahr nach Tansania
geflogen.
Warum?
Tansania war für mich eine Möglichkeit um neue Erfahrungen zu machen, Neues kennen zu lernen, mich persönlich weiterzuentwickeln und natürlich war auch der westliche Gedanke des „ich möchte helfen“ ein großer Grund dafür. Im Nachhinein ist mir klar, dass ich nicht dazu da war, um der tansanischen Bevölkerung zu helfen, denn das ist nicht die Aufgabe eines Freiwilligen und es ist auch nicht möglich. Mein Aufenthalt war rein egoistischer Natur und der größte Nutznießer davon war und bin ich. Dies musste ich mit der Zeit erst lernen und es war sehr schwierig, das anzunehmen.
Tansania war für mich eine Möglichkeit um neue Erfahrungen zu machen, Neues kennen zu lernen, mich persönlich weiterzuentwickeln und natürlich war auch der westliche Gedanke des „ich möchte helfen“ ein großer Grund dafür. Im Nachhinein ist mir klar, dass ich nicht dazu da war, um der tansanischen Bevölkerung zu helfen, denn das ist nicht die Aufgabe eines Freiwilligen und es ist auch nicht möglich. Mein Aufenthalt war rein egoistischer Natur und der größte Nutznießer davon war und bin ich. Dies musste ich mit der Zeit erst lernen und es war sehr schwierig, das anzunehmen.
Ich
habe im Südwesten Tansanias in der Nähe des Malawisees in den
Bergen auf ca. 2000 Meter Höhe in einem kleinen Dorf Namens Tandala
in der Nähe von Makete gelebt. In dieser Region ist es unafrikanisch
kalt, in den Monaten November bis Mai regnet es fast täglich und in
den Bergen fühlte ich mich landschaftlich oft wie im tiefsten
Allgäu. Ich wohnte in einem kleinen gemauerten Haus mit einem
Blechdach am Rande des Geländes eines diakonischen Zentrums. Es gab
kein Zaun, keine Mauer, nichts, was mich abgrenzte oder einschloss.
Wenn ich zur Tür hinausging, war ich mitten im Dorf. Meine Nachbarn
wurden nach und nach gute Freunde und oft saß ich stundenlang bei
ihnen in der Küche und unterhielt mich. Ich versuchte, mich nicht
abzugrenzen, sondern mich voll zu integrieren. Das hieß, das zu
essen, was Tansanier essen (z.B. Reis mit Bohnen, Maisbrei,
Kartoffeln oder Spinat), öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, wie
jeder normale Bürger, die Sprache zu sprechen, die Sitten bzw.
Benimmregeln zu kennen und auch anzuwenden, den westlichen Gedanken
von Perfektion abzustellen, offen für das zu sein, was die Leute dir
erzählen und sich füreinander Zeit zu nehmen. All das brachte mich
mehr und mehr an die Menschen und ihre Lebensweise heran.
Was habe ich gemacht?
Ich arbeitete drei Tage die Woche in einem privaten Kindergarten. Den
Kindergarten besuchten 20-30 Kinder zwischen zwei und fünf Jahren.
Meine Aufgabe war es, mich in allen Belangen um die Kinder zu
kümmern. Ich spielte mit ihnen Ball oder Puzzle, unterrichtete sie
(z.B. in Zahlen, Malen, Schreiben, usw.), aß mit ihnen Maisbrei,
tröstete sie und nahm sie auf den Arm. An meiner Arbeit mit den
Kindern hatte ich eine große Freude. Ich war nicht da, um ihnen die
Welt zu erklären oder ihnen einen westlichen Erziehungsstil zu
verpassen. Ich war einfach nur ein Teil des Kindergartens. Des
Weiteren arbeitete ich zwei Tage die Woche in der Diakonie Tandala.
Dort übersetzte ich im Büro Steckbriefe von Schülern aus dem
Suaheli ins Deutsche für deutsche Partnerorganisationen. Und ich
durfte des öfteren an Fahrten in die umliegenden Dörfer im Umkreis
von 50 km teilnehmen, um Schülern Hilfsgüter wie Schuluniformen,
Essen, Betten oder Sonstiges der Diakonie vorbeizubringen oder
körperlich beeinträchtige Schüler abzuholen und diese an spezielle
Schulen in größere Städte des Landes zu bringen. Durch das
unterschiedliche und abwechslungsreiche Aufgabenfeld bekam ich einen
sehr guten Einblick in verschiedenste Lebensbereiche. Nach einer
gewissen Zeit konnte ich vieles alleine erledigen, denn all das
Fremde wurde heimisch und ich dadurch in allen meinen Aktionen
sicherer und selbständiger.
Die Arbeit im Kindergarten
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Ich
habe in diesem Jahr so viele positive Erfahrungen mit der Bevölkerung
und dem Land gemacht. Eine davon ist, dass sich die Menschen Zeit für
einander nehmen. Des Weiteren herrscht nicht so eine ausgeprägte
Erfolgs- und Konsumgesellschaft, in der die Menschen immer mehr
wollen. Sie sind zufrieden, mit dem was sie haben. Natürlich gibt es
bei all den positiven Aspekten auch die negativen. Es war auch
wichtig, sich mit den nicht so schönen Themen auseinander zu
setzten. Tansania ist ein Entwicklungsland und das ist in vieler
Hinsicht offensichtlich: Korruption, Armut, eine schlechte
Infrastruktur. All das sind Themen, mit denen ich mich fast jeden Tag
beschäftigt habe. Dabei musste ich einen Weg finden, damit richtig
umzugehen. Dies war nicht immer ganz einfach war. Was ich in diesem
Jahr am meisten erkannt habe ist, dass in Tansania die gleichen
Menschen leben, wie bei uns. Sie leben bzw. wachsen nur in einem
anderen Umfeld auf, das sie anders prägt. Aber letztendlich sind wir
alle gleich. Afrika bzw. Tansania ist nicht nur ein Kontinent voller
Krieg, Armut, Krankheit, schöner Natur und wilden Tieren. Es steckt
viel mehr dahinter. Um das zu sehen, musste ich mich voll auf dieses
Jahr einlassen und alle Vorurteile über Bord werfen. Das war und ist
nur fair den Menschen vor Ort gegenüber. Jannik Ramminger
Verteilung von Hilfsgüter an Vollwaisen
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